Steinachers konzeptionelles Statement
Ein Paradoxon
BESTÄNDIGKEIT IST EINE ILLUSION
Wir sehnen uns nach Beständigkeit, nach einem unveränderlichen Zustand, der uns Sicherheit und Kontrolle gibt. Doch die Beständigkeit, die wir suchen, ist eine Illusion, ein flüchtiger Moment im unendlichen Fluss der Zeit. Veränderung ist nicht nur unvermeidlich, sondern das Herz der Existenz selbst, das Pulsieren des Lebens. Es ist das dynamische Prinzip, das dem Universum innewohnt, das ständige Streben nach einem neuen Gleichgewicht, das nie wirklich erreicht wird. Veränderung ist weder gut noch schlecht; sie ist neutral, doch für uns wird sie oft zum Träger der Angst, zum Symbol des Unbekannten. Veränderung zwingt uns, uns selbst neu zu definieren, unsere Komfortzone zu verlassen und uns dem Neuen zu öffnen. Sie fordert uns auf, die scheinbare Sicherheit des Alten loszulassen und uns dem Ungewissen hinzugeben.
ANGST LÄHMT
Angst ist die stille Begleiterin der Veränderung, ein evolutionäres Erbe, das uns vor dem Unbekannten schützt, aber uns auch lähmt. Angst ist der Schatten des Bewusstseins, der uns in den Mustern des Vertrauten gefangen hält. Doch wenn wir starr verharren, gefangen in der Illusion der Beständigkeit, riskieren wir, die lebendige Dynamik des Lebens zu verlieren. Wir klammern uns an das Alte, das Vertraute, selbst wenn es uns nicht mehr dient, und verhindern so unsere eigene Entfaltung. Ist es nicht paradox, dass wir uns selbst am Leben hindern, um uns vor der Veränderung zu schützen? Der wahre Zwiespalt liegt nicht in der Veränderung selbst, sondern in unserer Weigerung, sie anzunehmen. Veränderung bedeutet nicht, die eigene Beständigkeit aufzugeben, sondern sie in einem neuen Licht zu sehen. Beständigkeit entsteht, wenn wir uns dem Fluss der Veränderung hingeben und lernen, darin zu navigieren, anstatt uns dagegen zu stemmen.
VERÄNDERUNG BEGINNT IM KOPF
Veränderung beginnt oft, bevor sie physisch manifest wird – sie beginnt in der Vorstellung, im Geist. Wenn wir uns eine Veränderung vorstellen, erschaffen wir bereits die ersten Risse im Gefüge des Alten. Die spirituelle Transformation (dafür steht Steinachers Kreis in ihrem einzigartigen Symbol für aktive Veränderung) ist die Macht der Gedanken, die uns erlaubt, uns auf das Neue einzulassen und das Gefühl der Beständigkeit in uns selbst zu kultivieren. Doch wie können wir die Angst überwinden, die Veränderung mit sich bringt? Können wir lernen, die Ungewissheit als kreativen Raum zu begreifen, als Möglichkeit zur Selbsterneuerung? Was geschieht, wenn wir die Angst nicht als Hindernis, sondern als Wegweiser sehen? Begrüßen wir Veränderung mit offenem Herzen und sehen wir sie nicht als Bedrohung, sondern als Chance zur inneren und äußeren Erneuerung. Vielleicht liegt die wahre Beständigkeit nicht darin, Veränderung zu vermeiden, sondern darin, sie als das stabilste Element des Lebens zu akzeptieren. Vielleicht ist es an der Zeit, nicht nach einem unveränderlichen Zustand zu suchen, sondern nach der inneren Fähigkeit, in jedem Moment neu zu beginnen.