Wie ein Werk entsteht
Kunstprozess
ENTSTEHUNGSPROZESS – SCHICHTEN IM DIALOG
Michaela Steinachers künstlerischer Ansatz entfaltet sich im Spannungsfeld zwischen traditionellem Handwerk und zeitgenössischer Technologie. Jedes Werk beginnt mit expressiven Kohleskizzen und monochromen Grundierungen, die Schicht für Schicht durch fein nuancierte Farbarbeit überlagert werden. Diese Schichten sind mehr als Komposition – sie sind Transformation: Jede neue Lage verändert die Bedeutung der darunterliegenden, lässt neue Spannungen entstehen, neue Bezüge.
Besonderes Merkmal von Steinachers Malgrund ist die Verwendung KI-generierter dystopischer Bildwelten. Diese digitalen Untergründe bilden eine visuelle Reibungsfläche, aber auch einen Resonanzkörper für die darüberliegenden analogen Ebenen. Das Ergebnis ist ein malerischer Dialog zwischen der emotionalen Handschrift des Menschen und der kalkulierten Präzision maschineller Ästhetik.
KUNST IM DIALOG MIT KÜNSTLICHER INTELLIGENZ
In einer weiteren Ebene werden ausgewählte Bildkomponenten animiert – mithilfe künstlicher Intelligenz, jedoch nicht als visuelle Spielerei, sondern als bewusste Erweiterung der künstlerischen Sprache. Die Animation entsteht in enger Symbiose mit der analogen Handschrift und bildet einen neuen Dialograum. Die digitale Bewegung greift das Menschliche nicht an – sie folgt ihm, interpretiert es, dehnt es aus.
Bewegung wird zu Bedeutung.
In jeder dieser animierten Arbeiten verbirgt sich immer ein leises Detail: ein Symbol der Hoffnung. Ein digitales Flüstern, das dem Werk eine weitere Dimension verleiht – und dem Betrachter versichert, dass Transformation nicht nur Auflösung bedeutet, sondern auch die Möglichkeit eines Neubeginns.
EIN EINZIGARTIGES RITUAL DER MATERIALITÄT
Ein zentrales Element in Steinachers Werk ist „Entropia“ – ein von Hand gefertigtes, rostbasiertes Symbol, das in einem vielschichtigen Verfahren erzeugt und fest in das Werk integriert wird. Dieses haptische Detail bildet einen materiellen Anker inmitten der visuellen Vielschichtigkeit. Entropia durchbricht die Bildfläche, lädt zur taktilen Wahrnehmung mit den Augen ein.
Steinachers Werke sind keine reinen Bilder – sie sind erfahrbare Systeme. Durch die Verbindung von analoger Materialität, digitaler Bewegung und haptischer Tiefe entstehen immersive Bildräume, in denen Transformation nicht nur thematisiert, sondern erlebbar gemacht wird. Die sichtbare Spur der menschlichen Hand bleibt dabei wesentlich – gerade auch im Zusammenspiel mit der Technologie.